MM4R

Recyclinggerechtes Multi-Material-Design für Leichtbaustrukturen

Leichtbaukomponenten für Fahrzeuge sind einer der Schlüsselfaktoren auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden Mobilität. Das Projekt MM4R forscht und arbeitet daran die konventionellen Aluminium-/Magnesium-Hohlprofile, die beispielsweise als Cockpitquerträger in Fahrzeugen eingesetzt werden, durch funktionalisierte Faserverbund-Hohlprofile zu ersetzen und die FuPro-Bauweise zur Serienreife zu führen.
Die entwickelte FuPro-Bauweise, welche thermoplastische Faserverbund-Hohlprofile, Organobleche und Spritzguss miteinander kombiniert, ist für die Substitution der energieintensiven Aluminium-/Magnesiumbauweise geradezu prädestiniert und kann im Vergleich Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus der Materialien senken. Ein wesentlicher Vorteil der FuPro-Bauweise liegt in ihrer Recyclingfähigkeit und dem daraus folgenden Beitrag zum Neutralleichtbau. Gleichzeitig besitzt die Bauweise aufgrund ihres integralen Charakters ein erhebliches wirtschaftliches Potential.
Bei der Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Strukturbauteilen spielen des Weiteren zunehmend umweltbezogene und soziale Aspekte eine entscheidende Rolle. Daher werden im Teilprojekt des Instituts für Nachhaltigkeit im Bauwesen die technologischen Arbeiten durch eine lebenszyklusbasierte Nachhaltigkeitsbewertung (Life Cycle Sustainability Assessment – LCSA) ergänzt. Durch die Integration der LCSA-Methode in den Entwicklungsprozess können zukünftig ökologische und ökonomische Aspekte sowie mögliche soziale Hotspots direkt berücksichtigt und in Entscheidungsprozesse integriert werden.
Eine derart umfangreiche Bewertung der Auswirkungen von hybriden Leichtbaustrukturen birgt vielfältige Modellierungs- und Bilanzierungsherausforderungen. Im Projekt MM4R werden erstmalig ganzheitliche Bilanzierungstechniken spezifisch für die FuPro-Bauweise und deren Fertigungstechnologien bereitgestellt. Dem charakteristisch hohen Ressourcen- und Kosteneinfluss dieser Phase der Produktentwicklung werden so wissensbasierte Entscheidungshilfen gegenübergestellt. So können zukünftig tatsächlich nachhaltige FuPro-Produkte ex ante hergestellt werden.

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt MM4R wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unter dem Förderkennzeichen 03LB3026 gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) betreut.

Projektpartner: Dr.-Ing. h. c. F. Porsche AG (Konsortialführung) ; ARBURG GmbH + Co. KG; AUMO GmbH; EKF Automation GmbH; Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS)
Fraunhofer Institute for Material and Beam Technology (IWS); FRIMO GmbH; Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik, TU Dresden, (ILK); Institute of Lightweight Engineering and Polymer Technology, TU Dresden (ILK); Motherson – SMP Deutschland GmbH
Laufzeit: 01.12.2021 – 30.11.2024
Fördersumme: ca. 2,76 Mio. Euro
Kontakt am INaB:
M.Sc. Suzana Ostojic; Tel.: +49 241 8022764; suzana.ostojic@inab.rwth-aachen.de