Nachhaltigkeitsbewertung von Verkehrsinfrastruktur außerorts

IN ZUSAMMENARBEIT MIT CBI (ORGANISATIONSPARTNER) SOWIE DGNB UND AUTOBAHN GMBH

Zusammenfassung

Im Konsortialprojekt „Nachhaltigkeitsbewertung von Verkehrsinfrastruktur außerorts“ erarbeiten das Institut für Nachhaltigkeit im Bauwesen (INaB) und das Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen gemeinsam mit dem CBI (organisatorischer Partner) sowie DGNB und Autobahn GmbH (beratende Institutionen) und ausgewählte Industriepartner Erkenntnisse über die Nachhaltigkeitsbewertung von Straßenbauinfrastruktur. Diese Erkenntnisse sollen später zu ganzheitlichen Nachhaltigkeitskriterien führen, die in einem Zertifizierungssystem für nachhaltige Verkehrsinfrastruktur einfließen sollen.

Projektbeschreibung

Der Klimawandel stellt eine große Herausforderung dar, sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene. In diesem Zusammenhang hat sich die EU ambitionierte Ziele gesetzt wie die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 50 % bis 2030 und Kohlenstoffneutralität im Jahr 2050. Es besteht also akuter Handlungsbedarf, um diese Ziele zu erreichen.

Der Bausektor hat nicht nur große Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft, sondern auch auf die Umwelt, z. B. durch die Erzeugung von Emissionen und Abfällen und den Ressourcenverbrauch. Innerhalb des Bausektors spielt die Straßeninfrastruktur eine zentrale Rolle bei der Erreichung der europäischen und deutschen Nachhaltigkeitsziele.

Obwohl die Nachhaltigkeitsbewertung von Infrastrukturen kein neues Themenfeld darstellt, hat sie in Deutschland noch keine Umsetzung im Bereich der Straßeninfrastruktur gefunden. Internationale Studien zeigen zudem, dass es bisher keinen einheitlichen Ansatz für die Definition und Anwendung von wissenschaftlich fundierten Nachhaltigkeitskriterien für Verkehrsinfrastruktur gibt.

Derzeit haben verschiedene Stakeholder Interesse an der Anwendung eines Systems zur Gestaltung, Errichtung und Betreiben nachhaltigerer Autobahnen gezeigt. Es gibt jedoch noch kein System, das einen fairen Vergleich möglicher Einbaualternativen über den gesamten Lebenszyklus hinweg ermöglicht und die wichtigsten Aspekte von Verkehrsinfrastrukturprojekten berücksichtigt.

Ziel dieses Projekts ist es, ganzheitliche Nachhaltigkeitskriterien für Verkehrsinfrastruktur zu definieren. Diese Kriterien sollen die drei Säulen der Nachhaltigkeit, Umwelt, Wirtschaft und Soziales, umfassen. Im ersten Schritt werden die Grundlagen für die Bewertung geschaffen, indem eine einheitliche funktionelle Einheit und einheitliche Systemgrenzen definiert werden. Anschließend werden Fallstudien definiert, um ökologische, finanzielle und soziale Hotspots zu ermitteln. Hotspots sind Prozesse, die sich am stärksten auf die Nachhaltigkeitsleistung der verschiedenen Projektarten auswirken. Anhand dieser Hotspots werden konkrete Kriterien ermittelt, die bei der Bewertung und Zertifizierung von Straßenbauprojekten einfließen sollen.

Verbundpartner:

INaB (RWTH), ISAC (RWTH), HOCHTIEF, ECHTERHOFF, EUROVIA, Nesseler, HEITKAMP

Assoziierte Partner:

CBI, DGNB, Autobahn GmbH

Kontakt:

Pamela Del Rosario M.Sc

Tel.: +49 241 80 22999

E-Mail: pamela.delrosario@inab.rwth-aachen.de